13 Bremerhaven 08 01 2009
13 Bremerhaven 08 01 2009
Dieser Hafenanlauf hat mir nicht so gut gefallen. Die Hafenwache war etwas
stressig aber gerade noch so im Rahmen: Um viertel vor sechs kommt der
Weckanruf, zuerst gehe ich dann auf die Bruecke, um dem Chiefmate die Meilen
aufzuschreiben. Die braucht er nach jeder Ankunft und die konnte ich diesmal
nicht schaetzungsweise vorbereiten, waere zu ungenau geworden. Temperatur um
Mitternacht war plus zwei, um viertel vor zwoelf minus 2, fuehlt sich hier
in Bremerhaven wegen der Feuchte und des Windes aber immer kaelter an
(Stichwort Windchill bzw. Windchill-Faktor).
Um sechs gehts dann mit der Ladung los, loeschen und laden steht hier aufm
Programm, zwei Uhr mittags soll Abfahrt sein. Das hoert sich gut an, dann
kann ich nach meiner Wache in Ruhe die naechste Route fertig machen - habe
ich gedacht. Denn trotz der vielen Vorgaenge und Vorfaelle waehrend meiner
Wache - Lukendeckel auf- und zumachen, Stopper oeffnen/schliessen,
Ladeplanaenderung wegen verbogener Schachtfuehrung, versehentliche
Zerstoerung von Laschmaterial beim Loeschen (Standardtwistlock abgerissen),
usw. ist unser Schiff schon anderthalb Stunden eher fertig. Kroenung ist,
dass ich wegen eines Unfalls zur Gangway gerufen werde, wo schon Chiefmate,
Kapitaen, Wachmatrose und Hafenarbeiter in englisch aneinander vorbeireden.
Angeblich sollten wir Notarzt und Rettungswagen angefordert haben, haben wir
aber nicht. Spaeter finde ich raus, dass in der Rettungsleitstelle Schiffe
verwechselt wurden.
Jedenfalls soll um 12.30 schon unser Lotse an Bord kommen, da muss ich mal
schon vorher auf die Bruecke, in den GPSGeraeten und den elektronischen
Seekarten muss u.a. die neue Route eingestellt werden, die Papierseekarten
kommen in die richtige Reihenfolge, alte Route weg, neue Route rein und ein
Passageplan muss her. Auch das kann man im Voraus nur teilweise vorbereiten,
nicht komplett. Etwas erschwert wird einem sowas wenn man es eilig hat,
durch Nebensaechlichkeiten: Die Sonne blendet, die Bildschirme sind noch auf
Nachteinstellung, Funk- & Maschinenalarme kommen, was ausm Brueckendrucker
kommt, kann man nun gar nicht mehr lesen, ausnahmsweise moechte der Kapitaen
etwas zu einer Route wissen, wir haben ein zusaetzliches Besatzungsmitglied
an Bord und ausnahmsweise soll eine Achterleine vorzeitig eingeholt werden.
Frischwasserbunkern ist auch noch gar nicht fertig usw.
Letztendlich klappt doch noch alles, ich uebergebe dem zweiten Offizier mal
wieder unseren "Staffelstab" Funkgeraet und habe Feierabend. Diesmal liegt
Waesche waschen und umziehen an, das ganze zuegig, denn Mittagessen gibts
nur bis halb eins und es ist schon 12.24 Uhr.
Mein neues Mobilfunktelefon habe ich leider nicht bekommen heute. Aber einen
neuen SPIEGEL wenigstens. Ansonsten ist jetzt Pause mind. Viertelstunde aufm
kleinen Zeiger wie man hier sagt und ich freue mich darauf, dass meine Wache
heute abend wohl im ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Kanal sein wird.
nnnn
Dieser Hafenanlauf hat mir nicht so gut gefallen. Die Hafenwache war etwas
stressig aber gerade noch so im Rahmen: Um viertel vor sechs kommt der
Weckanruf, zuerst gehe ich dann auf die Bruecke, um dem Chiefmate die Meilen
aufzuschreiben. Die braucht er nach jeder Ankunft und die konnte ich diesmal
nicht schaetzungsweise vorbereiten, waere zu ungenau geworden. Temperatur um
Mitternacht war plus zwei, um viertel vor zwoelf minus 2, fuehlt sich hier
in Bremerhaven wegen der Feuchte und des Windes aber immer kaelter an
(Stichwort Windchill bzw. Windchill-Faktor).
Um sechs gehts dann mit der Ladung los, loeschen und laden steht hier aufm
Programm, zwei Uhr mittags soll Abfahrt sein. Das hoert sich gut an, dann
kann ich nach meiner Wache in Ruhe die naechste Route fertig machen - habe
ich gedacht. Denn trotz der vielen Vorgaenge und Vorfaelle waehrend meiner
Wache - Lukendeckel auf- und zumachen, Stopper oeffnen/schliessen,
Ladeplanaenderung wegen verbogener Schachtfuehrung, versehentliche
Zerstoerung von Laschmaterial beim Loeschen (Standardtwistlock abgerissen),
usw. ist unser Schiff schon anderthalb Stunden eher fertig. Kroenung ist,
dass ich wegen eines Unfalls zur Gangway gerufen werde, wo schon Chiefmate,
Kapitaen, Wachmatrose und Hafenarbeiter in englisch aneinander vorbeireden.
Angeblich sollten wir Notarzt und Rettungswagen angefordert haben, haben wir
aber nicht. Spaeter finde ich raus, dass in der Rettungsleitstelle Schiffe
verwechselt wurden.
Jedenfalls soll um 12.30 schon unser Lotse an Bord kommen, da muss ich mal
schon vorher auf die Bruecke, in den GPSGeraeten und den elektronischen
Seekarten muss u.a. die neue Route eingestellt werden, die Papierseekarten
kommen in die richtige Reihenfolge, alte Route weg, neue Route rein und ein
Passageplan muss her. Auch das kann man im Voraus nur teilweise vorbereiten,
nicht komplett. Etwas erschwert wird einem sowas wenn man es eilig hat,
durch Nebensaechlichkeiten: Die Sonne blendet, die Bildschirme sind noch auf
Nachteinstellung, Funk- & Maschinenalarme kommen, was ausm Brueckendrucker
kommt, kann man nun gar nicht mehr lesen, ausnahmsweise moechte der Kapitaen
etwas zu einer Route wissen, wir haben ein zusaetzliches Besatzungsmitglied
an Bord und ausnahmsweise soll eine Achterleine vorzeitig eingeholt werden.
Frischwasserbunkern ist auch noch gar nicht fertig usw.
Letztendlich klappt doch noch alles, ich uebergebe dem zweiten Offizier mal
wieder unseren "Staffelstab" Funkgeraet und habe Feierabend. Diesmal liegt
Waesche waschen und umziehen an, das ganze zuegig, denn Mittagessen gibts
nur bis halb eins und es ist schon 12.24 Uhr.
Mein neues Mobilfunktelefon habe ich leider nicht bekommen heute. Aber einen
neuen SPIEGEL wenigstens. Ansonsten ist jetzt Pause mind. Viertelstunde aufm
kleinen Zeiger wie man hier sagt und ich freue mich darauf, dass meine Wache
heute abend wohl im ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Kanal sein wird.
nnnn
Currus - 8. Jan, 16:09
