55 Marin-Antwerpen 27.12.2009
55 Antwerpen 27.12.2009
Es ist nun kurz nach sechs, draussen ist es noch dunkel bei 4 Grad. Wir
fahren gerade in eine der Antwerpener Schleusen rein.
Unsere Fahrt hierher war ganz schoen: Die Biskaya war sehr ruhig, geradezu
wundervoll. Man kann ja auch mal Glueck mit dem Wetter haben. Andererseits
koennen wir auch sagen, dass das Wetter uns schon im Hafen einen gehoerigen
Schreck eingejagt hat: Morgens um halb sechs war da das Laden abgeschlossen,
es war windstill. Nur zwei Minuten spaeter erlebten wir dermassen starke
Sturmboeen, dass unser Schiff von der Pier weggedrueckt wurde. Die Winden
waren im Automatikmodus & gaben Stueck fuer Stueck nach. Das gibt jedesmal
ein klackendes Geraeusch & weil mir das komisch vorkam, rannte ich raus.
Unser Heck war schon soweit vom Terminal weg, dass unser Landgang (=Gangway)
beinahe ins Wasser gefallen waere. Der Chiefmate war dann auch da, wir haben
die Winden geschwind auf manuell gestellt, uns wieder an die Pier rangezogen
& ruckzuck die Winden mit sogenannten Bremsen festgestellt. Das ging sehr
schnell. Es zahlt sich also aus, wenn die Offiziere das beherrschen, was
sonst die Matrosen machen. Danach war ich auf dem Kai, um unsere Tiefgaenge
abzulesen, vorne wars ok. Achtern habe ich meinen Augen nicht getraut: Es
war da eine Wahnsinnsduenung, die Wellen waren viel groesser als ich &
schlugen heftig unter unser Heck. Zurueck auf dem Schiff konnte man das ganz
stark spueren, obwohl wir fest vertaeut waren, huepfte die Eilbek auf & ab.
Habe ich noch nie erlebt. Auf der Bruecke habe ich dann festgestellt, dass
der Wind Staerke 7 war, es gab jedoch auch Boeen der Staerke 9. Noch
eindrucksvoller war der Luftdruck: Unser Barometer zeigte genau 973,5 hPa
an, niedrigster Wert, den ich jemals abgelesen habe. Wir haben Wetterkarten
ausgedruckt, ein Tief zog ueber Nordwestspanien, das hat uns exakt
getroffen. (Eigentlich sollte es ueber Nordportugal ziehen, aber manchmal
halten sich Wettererscheinungen einfach nicht an die Vorhersagen der
Meteorologen).
www.currus.twoday.net
nnnn
Es ist nun kurz nach sechs, draussen ist es noch dunkel bei 4 Grad. Wir
fahren gerade in eine der Antwerpener Schleusen rein.
Unsere Fahrt hierher war ganz schoen: Die Biskaya war sehr ruhig, geradezu
wundervoll. Man kann ja auch mal Glueck mit dem Wetter haben. Andererseits
koennen wir auch sagen, dass das Wetter uns schon im Hafen einen gehoerigen
Schreck eingejagt hat: Morgens um halb sechs war da das Laden abgeschlossen,
es war windstill. Nur zwei Minuten spaeter erlebten wir dermassen starke
Sturmboeen, dass unser Schiff von der Pier weggedrueckt wurde. Die Winden
waren im Automatikmodus & gaben Stueck fuer Stueck nach. Das gibt jedesmal
ein klackendes Geraeusch & weil mir das komisch vorkam, rannte ich raus.
Unser Heck war schon soweit vom Terminal weg, dass unser Landgang (=Gangway)
beinahe ins Wasser gefallen waere. Der Chiefmate war dann auch da, wir haben
die Winden geschwind auf manuell gestellt, uns wieder an die Pier rangezogen
& ruckzuck die Winden mit sogenannten Bremsen festgestellt. Das ging sehr
schnell. Es zahlt sich also aus, wenn die Offiziere das beherrschen, was
sonst die Matrosen machen. Danach war ich auf dem Kai, um unsere Tiefgaenge
abzulesen, vorne wars ok. Achtern habe ich meinen Augen nicht getraut: Es
war da eine Wahnsinnsduenung, die Wellen waren viel groesser als ich &
schlugen heftig unter unser Heck. Zurueck auf dem Schiff konnte man das ganz
stark spueren, obwohl wir fest vertaeut waren, huepfte die Eilbek auf & ab.
Habe ich noch nie erlebt. Auf der Bruecke habe ich dann festgestellt, dass
der Wind Staerke 7 war, es gab jedoch auch Boeen der Staerke 9. Noch
eindrucksvoller war der Luftdruck: Unser Barometer zeigte genau 973,5 hPa
an, niedrigster Wert, den ich jemals abgelesen habe. Wir haben Wetterkarten
ausgedruckt, ein Tief zog ueber Nordwestspanien, das hat uns exakt
getroffen. (Eigentlich sollte es ueber Nordportugal ziehen, aber manchmal
halten sich Wettererscheinungen einfach nicht an die Vorhersagen der
Meteorologen).
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nnnn
Currus - 27. Dez, 07:51