11 Gävle Silvester Neujahr

Es ist Silvester, nachdem wir schon Heiligabend in der Schleuse von
Antwerpen waren, wollten wir gerne in Rauma liegenbleiben bis Neujahr, aber
das war uns nicht vergönnt, denn als wir fertig waren mit Laden/Löschen
sollten wir mittags um zwei Finnland fix verlassen. In Rauma war
Kolbenziehen, wir fuhren mithin in den ersten Stunde der Seepassage (=
ungefaehr die Fahrt von einem Lotsen zum anderen Lotsen) mit reduzierten
Geschwindigkeiten. Dennoch sind wir nun schon abends in Schweden, wo wir vor
der Kueste ankern. Wer nach Gävle will, muss in westlicher Richtung durch
eine Einfahrt, in der nur eine schmale Fahrrinne namens Holmuddsrännan fuer
Seeschiffe zur Verfuegung steht. Die hat kaum Windschutz, ist 60 Meter breit
und darf mit ueber 25m breiten Fahrzeugen nur bei Tageslicht durchfahren
werden. Nach internationalem Standard waere eigentlich fuer Schiffe von
ueber 20 m Breite generell Schluss, aber hier akzeptiert man Schiffe bis 30
Meter. (Eilbek ist also nur 2,80m unter Maximum).
Ich hoere nun auf Ankerwache Musik, aber nicht zu laut, denn die
Wetterwarnungen von Kanal 24 will ich auch verstehen ab
Windgeschwindigkeiten von 15m/sec ist glaub ich die Einfahrt auch zu, genau
15m/sec sind fuer morgen angesagt, allerdings spaeter abnehmend. Kurz vor
Mitternacht kommt der Zweite Maat, der mich zur Silvesterfeier schickt, ich
wollte eigentlich noch Feuerwerk ansehen, begebe mich aber doch nach unten,
wo ich nach Neujahrsglückwünschen mit Handeschütteln ausm Fenster sehe. Von
See eine „Silvesterküste“ zu sehen ist schon toll, allerdings ist die Sicht
von der Brücke besser, da gehen wir dann alle hin, jedenfalls alle die wach
sind, es gibt auch Besatzungsmitglieder, die Neujahr trotz
Lautsprecherdurchsage verschlafen. Sekt kann man auch auf der Brücke
trinken, aber um ein Uhr ist auch gut gewesen, obwohl man da eigentlich ja
Neujahr nochmal feiern könnte - nach UTC.

Am Neujahrstag fahren wir mit Lotsen nach Gävle. Es ist in der
Holmuddsrännan, bei der viele kleine bunte Häuser und Bootshäuschen am Ufer
stehen, ein bisschen so, als ob man mit einem Schiff durch Bullerbü fährt.
Nördlicher Wind heisst Seitenwind von Steuerbord, vom Kartentisch aus sieht
man sehr gut, wieviel wir vorhalten in dieser engen Gasse, um geradeaus
durchzufahren. Ich habe Kai das gesagt, dummerweise fotographiert er lieber
von der Backbordseite, von wo es gar nicht spektakulär aussieht. Anlegen
ist etwas anders und langwieriger als sonst, denn im Hafenbecken ist Eis
aufm Wasser, zwar nicht dick, aber genug, um uns anderthalb Meter von der
Pier wegzuhalten, als es schliesslich durchs Anlegen zusammengeschoben ist.
Mit der Ladung passiert heute nichts, wir koennen den Freifall testen. Dabei
wird das Boot erst am Kranhaken eingeklinkt und erst wenn alles ok ist,
Bootsgeschirr stramm usw. wird im Boot die Freifallvorrichtung betätigt. Das
Boot rutscht dann wenige cm runter, bleibt aber am Kran hängen. So wird das
inzwischen getestet, weil in den letzten Jahren sehr viele Unfälle bei Tests
von Freifallbooten passierten. Ich wollte nun computerbasiertes Training
machen, der Laptop dafür ist aber schon weg, also Routenplanung,
Kartenarbeit etc. Kai und seine Freundin fahren in die Stadt. Ich fahre
nicht mit, denn was soll ich in Gäavle? Vor acht Jahren war ich schonmal da,
heute ist ein Feiertag und um kurz nach drei wirds schon dunkel (14.41 Uhr
Sonnenuntergang!). Der brennende Bock von Gävle hätte mich wohl
interessiert, aber nur deswegen nehme ich den weiten Weg nicht auf mich.
nnnn
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