33 Valencia
33 Valencia
11.07.2009 10.40
(UTC+2) 39_57_N 004_50_E
Es ist Freitag, zwanzig vor elf, wir befinden uns 25 Meilen
oestlich von Menorca.
Ich hatte eigentlich vor, mit der Korrektur von Seekarten
und –handbuechern zu beginnen, aber daraus wird heute nichts. Erstmal
ergaenze ich die Listen fuer den Hafen Lissabon mit den Informationen, die wir
nun neu haben: Es werden da drei Passagiere an Bord kommen &
Besatzungswechsel wird stattfinden: Der 3. Ingenieur wird durch einen
Montenegriner ersetzt und fuer einen Matrosen kommt ein Matrose neu, der ein
Patent hat. Den kenne ich schon von der Eilbek, er heisst Manny und wird mich
abloesen, wenn ich in Urlaub gehe.
Seit Valencia haben wir auch einen neuen Chief: Der wohnt in
Cuxhaven und ist schon mehrfach mit Kapt. Wolters zusammen gefahren. Wir sind
nun drei Deutsche an Bord und alle von Bremen abgeflogen.
Darueberhinaus fuehre ich diverse Checks durch, um die
Pruefliste fuer die Brueckenausruestung abzuarbeiten, das soll man in jeder
Wache machen. Dazu kommen noch der taegliche und der woechentliche Test der
Funkausruestung und natuerlich das Navigieren an sich mit Plotten von
Radarzielen (heute hauptsaechlich Fischerboote), Kursaenderung,
Positionsbestimmungen sowie Wetterbeobachtung. Waehrenddessen photographieren
Kapitaen und Erster Offizier das Innenleben des zweiten
ElektronischeSeekarte-PCs. Der ist in Dutt, soll wohl in Cadiz jemand kommen
dafuer.
Am Montag waren wir an Land in Valencia. Da war es mit 34
Grad zu heiss, aber ansonsten ganz gut. Wir waren in der Post, sind in der
Innenstadt herumgelaufen & haben uns alles angesehen, was uns interessant
erschien. Zum Beispiel waren wir in einer Kirche, in einer Markthalle & in
einem Rondell. Das ist ein runder Hinterhof, in dem zwei Dutzend kleine Laedchen
um einen kleinen Platz mit Brunnen gebaut sind. Die Laeden verkaufen
hauptsaechlich Handarbeitssachen und Souvenirs, aber die Atmosphaere ist nicht
schlecht. In einem Supermarkt gibt es die tollsten Einkaufswaegelchen, die man
sich vorstellen kann. Im Hauptbahnhof faellt auf, dass man seinen Muell aufn
Fussboden schmeissen muss und dass das Gepaeck gescannt wird, wie auf einem
Flughafen. Wenigstens gibts da ein Spiegelmagazin zu kaufen. Spaeter essen wir
noch leckeres Eis und fahren mit einem Taxi zurueck zum Schiff. Auch im
Strassenverkehr kann man was interessantes beobachten: Es gibt Kreuzungen, bei
denen vier Fahrspuren hinfuehren aber nur drei auf der anderen Seite
weitergehen. Da muessen eben alle ein bisschen gucken, wo sie bleiben.
nnnn