42 Bahia de Cadiz 02.11.2009
36° 34' N 006° 20' W
Es ist Montagmorgen, gleich vier Uhr. Wir liegen vor Anker & ich habe gerade
Wache. Gucke ich ueber den Rand des Bildschirms sehe ich die Lichter von
Cadiz. Da fahren wir um 7 Uhr hin, dann schlafe ich schon. Ankerwache ist
nun relativ entspannt: Wind & Stroemung sind nicht stark - unsere Position
bleibt also unveraendert & darum gehts ja.
Die Fahrt hierher war durchwachsen: Von Sines gings abends los, wir wurden
hin- & hergeschaukelt, weil das Schiff rollte, ich waere beinahe aus meinem
Bett gefallen. In meiner Wache gestern Nacht fuhr ich um das Kap San
Vincente herum & nach meiner Wache wars gut. Als ich gestern nachmittag
wieder dran war, hatten wir ganz schoenes Wetter, nur eine Handvoll Schiffe
& weil Sonntag war gabs Kuchen. Der Steward bringt mir dann nachmittags um
drei ein Stueck hoch. Auch Albert war auf der Bruecke, der ist auf den
Philippinen geboren, wohnt aber in Wilhelmshaven & will Nautik studieren. Er
ist in Deutschland aufgewachsen, mag lieber Kartoffeln als Reis & ist
pfiffig. Er hat eine kaufmaennische Ausbildung, war mit der Bundeswehr in
Afghanistan, ist kaum juenger als ich & nun sehr froh, dass jemand an Bord
ist, der das relativ komplexe Ausbildungsberichtsheft schon kennt.
Mich freut, dass einige Dinge, die ich vor einem knappen Jahr als
Navigationsoffizier gemacht habe, nun immer noch in Gebrauch sind. Vorm
Handruder liegt ein Elefantenhautflecken, so dass immer ein Fernglas da
rutschsicher & griffbereit sein kann, es gibt noch kleine Uebersichten fuer
Tidenangaben & einiges mehr. Sogar die Umschlaege der alten Route
Nordsee-Ostsee sind noch da, muessten wir da wieder fahren, koennte man die
Routenplanung & -vorbereitung ziemlich schnell fertig haben.
Da ich nun aber leider nicht mehr Navigationsoffizier bin, kann ich nicht
viel hier auf der Bruecke machen, Sicherheitsausstattung habe ich schon
soweit moeglich geprueft & dokumentiert, auch die Akkus der ALDIS-Lampe
(Signalgebeleuchte) sind aufgeladen, so habe ich nun Zeit zum Spiegellesen &
Emailschreiben.
Im Radio habe ich zufaellig einen Sender gefunden, der ohne Laberei auskommt
mithin nur Musik spielt, sehr schoen.
Wir sind nicht allein hier, mit uns auf der Reede liegen "Global Helena" &
"Helene G". 27 Meilen weg ist die "Aidabella", die nach ihrer Mittelmeerzeit
nun den Kanarentrip vor sich hat & erstmal noch Cadiz anlaeuft, Nicole ist
da nicht an Bord, aber 614 Besatzungsmitglieder & ueber 2000 Passagiere.
Zweieinhalb Meilen noerdlich von uns ist der Marinestuetzpunkt Rota. Da habe
ich vor wenigen Monaten das Schiff "F210" gesehen. Das ist die Fregatte
"Emden", einziges deutsches Kriegsschiff mit Eisernem Kreuz.
nnnn
Es ist Montagmorgen, gleich vier Uhr. Wir liegen vor Anker & ich habe gerade
Wache. Gucke ich ueber den Rand des Bildschirms sehe ich die Lichter von
Cadiz. Da fahren wir um 7 Uhr hin, dann schlafe ich schon. Ankerwache ist
nun relativ entspannt: Wind & Stroemung sind nicht stark - unsere Position
bleibt also unveraendert & darum gehts ja.
Die Fahrt hierher war durchwachsen: Von Sines gings abends los, wir wurden
hin- & hergeschaukelt, weil das Schiff rollte, ich waere beinahe aus meinem
Bett gefallen. In meiner Wache gestern Nacht fuhr ich um das Kap San
Vincente herum & nach meiner Wache wars gut. Als ich gestern nachmittag
wieder dran war, hatten wir ganz schoenes Wetter, nur eine Handvoll Schiffe
& weil Sonntag war gabs Kuchen. Der Steward bringt mir dann nachmittags um
drei ein Stueck hoch. Auch Albert war auf der Bruecke, der ist auf den
Philippinen geboren, wohnt aber in Wilhelmshaven & will Nautik studieren. Er
ist in Deutschland aufgewachsen, mag lieber Kartoffeln als Reis & ist
pfiffig. Er hat eine kaufmaennische Ausbildung, war mit der Bundeswehr in
Afghanistan, ist kaum juenger als ich & nun sehr froh, dass jemand an Bord
ist, der das relativ komplexe Ausbildungsberichtsheft schon kennt.
Mich freut, dass einige Dinge, die ich vor einem knappen Jahr als
Navigationsoffizier gemacht habe, nun immer noch in Gebrauch sind. Vorm
Handruder liegt ein Elefantenhautflecken, so dass immer ein Fernglas da
rutschsicher & griffbereit sein kann, es gibt noch kleine Uebersichten fuer
Tidenangaben & einiges mehr. Sogar die Umschlaege der alten Route
Nordsee-Ostsee sind noch da, muessten wir da wieder fahren, koennte man die
Routenplanung & -vorbereitung ziemlich schnell fertig haben.
Da ich nun aber leider nicht mehr Navigationsoffizier bin, kann ich nicht
viel hier auf der Bruecke machen, Sicherheitsausstattung habe ich schon
soweit moeglich geprueft & dokumentiert, auch die Akkus der ALDIS-Lampe
(Signalgebeleuchte) sind aufgeladen, so habe ich nun Zeit zum Spiegellesen &
Emailschreiben.
Im Radio habe ich zufaellig einen Sender gefunden, der ohne Laberei auskommt
mithin nur Musik spielt, sehr schoen.
Wir sind nicht allein hier, mit uns auf der Reede liegen "Global Helena" &
"Helene G". 27 Meilen weg ist die "Aidabella", die nach ihrer Mittelmeerzeit
nun den Kanarentrip vor sich hat & erstmal noch Cadiz anlaeuft, Nicole ist
da nicht an Bord, aber 614 Besatzungsmitglieder & ueber 2000 Passagiere.
Zweieinhalb Meilen noerdlich von uns ist der Marinestuetzpunkt Rota. Da habe
ich vor wenigen Monaten das Schiff "F210" gesehen. Das ist die Fregatte
"Emden", einziges deutsches Kriegsschiff mit Eisernem Kreuz.
nnnn
Currus - 2. Nov, 10:14