59 Antwerpen 16.01.2010

Antwerpen 51 19 N 004 20 E

Bevor wir im Hafen von Vigo waren, lagen wir dort vor Anker. Es gab eine
Duenung, die so langgezogen war (also sehr grosse aber flache Wellen), dass
man die fast gar nicht sehen konnte. Ausgerechnet diese Art von Duenung
macht einem das Leben schwer: Obwohl wir ankerten, rollten wir manchmal
extrem hin & her, 31 Grad war die hoechste Kraengung, die ich auf dem
Klinometer selbst gesehen habe. Einige Tage vorher hatten wir aehnliche
Duenung im Hafen von Cadiz. Die langgezogenen Duenung nennt man da Rechaca
oder so aehnlich, man konnte sie nur gegenueber an einer Mole erkennen. An
den anderen Schiffen dort (u.a. Faehren) wurde deswegen nicht gearbeitet.
Uns sind drei Leinen gebrochen bzw gerissen.

Nachdem wir Spanien hinter uns hatten, erlebten wir noch einiges Rollen im
Atlantik & auch starke Winde (Druckabfall innerhalb weniger Stunden 20hPa!).
Aber wir hatten Glueck, das Tief bewegte sich nach Osten & wir fuhren nach
Nordosten durch die Biskaya. Die war diesmal sehr ruhig. Im Aermelkanal
hatten wir dann soviel Strom mit (Stroemung), dass wir fast 2 Stunden eher
am Lotsen waren, als vorher geplant. Deswegen mussten wir sogar unsere
Feuerloesch- u.a. Uebungen ausfallen lassen. Vielleicht holen wir die in der
Werft nach.

Heute morgen Mitternacht sagte mir unser 3/O, dass die Windensteuerung
Steuerbord kaputt ist, die Winde sei aber ok. Als ich kurze Zeit spaeter auf
Station bin ist es genau umgekehrt, das ist viel schlimmer. Ausgerechnet
unser Schiff muss dann auch noch mit Steuerbordseite laengsseits gehen,
umstaendlicher geht es kaum: Um z.B. die Achterspring (Leine, die von hinten
Richtung Schiffsmitte fuehrt) zu belegen, waren wir mit vier Leuten
beschaeftigt: Ein Matrosen an der Winde, einer an der Windensteuerung, einer
an unseren Schiffspollern an Steuerbord & ich an der Ecke der Aufbauten, wo
ich die Leine noch sehen kann & den Windensteuerer, der auf meine Zeichen
achtet zum hieven (=ziehen) bevor das eigentlich Belegen/Festmachen beginnt.
Es hat insgesamt gut geklappt.

Ich habe dann noch unsere Tiefgaenge abgelesen, unser Landgang(Gangway) ist
sehr steil nun & einen Rundgang an Deck gemacht. Da habe ich mich davon
ueberzeugt, dass unsere Sicherheitssachen wieder vorschriftsmaessig
angebracht sind. Auf See sichern wir unsere vordere, kleine Rettungsinsel
immer 2 Meter weiter innen als vorgesehen, um eventuellem Verlust
vorzubeugen (U.a. bei Beluga ist das schon mehrmals passiert, dass die
Nordsee sich Rettungsinseln "abgebissen" hatte), den Feuerloescher ganz
vorne fahren wir dann unter Deck & die anderen Feuerloescher an Deck haben
Schutzhuellen, die der Bootsmann mal aus Planen genaeht hat. Alle diese
Massnahmen dienen zwar dazu, unsere Sicherheitsausruestung zu behalten bzw
zu schuetzen, sind aber nicht erlaubt.

Unsere Ladung soll wohl bis Mittag ausgeladen sein, sodass das Ablegen fuer
14 Uhr geplant ist. Dann geht's ins Trockendock, bin mal gespannt, das habe
ich ja noch nicht mitgemacht.

nnnn
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