14 Klaipeda 10 01 2009
14 Klaipeda 10 01 2009
Gestern abend hatte ich Wache von 18 bis 24 Uhr, um 23 Uhr kam der Lotse an
Bord (ca. 55_44_N 021_00_E), um kurz nach Mitternacht haben wir angelegt.
Papierkram, Routen radieren, einzeichnen, GPS_Geraete programmieren usw hat
bis kurz vor zwei gedauert, sodass ich heute morgen sehr muede war, als es
um sechs losging mit Ladungswache. In Klaipeda hat unser Charterer ein
Terminal gekauft, das der See ca. 2 Meilen naeher ist als die Pier wo wir
sonst immer waren. Bei der alten ist naemlich der Hafen hinter unserem
Liegeplatz zu Ende.
Die Hafenarbeiter beim heutigen Terminal waren ungut, zumindest die Lascher,
deren Job es u.a. ist, lange und kurze sogenannte Laschstangen mit
Gewindehalterungen zu verbinden und festzudrehen. Zum einen haben die sich
von vornherein so bloed angestellt, dass ich denen die ganze Zeit meinen
Wachmatrosen als Aufpasser gegeben habe, zum anderen haben sie versucht,
einige mittige Container nur halb gelascht zu lassen. Darueberhinaus handeln
sie teilweise sinnfrei. Als ich einem zeige, wo ich ihm schon 2 lange
Laschstangen hingelegt habe, die er so mitnehmen kann, laeuft er schnell
weg.
Selbst wenn die gerade nichts machen muessen, nerven sie: Unser Schiffchen
ist 169 m lang. Auf 12 m Laenge wird gerade geladen, denn so lang ist ein 40
FussContainer, und da muessen wir manchmal hin- und herlaufen, um zu sehen,
dass alles so hinkommt, wie es muss. Genau auf diesen 12 Metern aber steht
das knappe Dutzend Heinis einem zielgenau im Weg rum, unglaublich, zumal man
sich ja sowieso nicht unter schwebender Ladung aufhalten soll.
Was solls, um kurz vor elf ist unser Lotse an Bord, kurz nach elf legen wir
ab. Die Festmacher sind uebrigens in Klaipeda immer dieselben Nasen, die man
schon bei der Ladungshandhabung ertraegt. Wir sehen im Hafen verschiedene
Eisschollen rumtreiben, die sind alle duenn und unterschiedlich, mal so wie
Frischhaltefolie aufm Wasser, mal Pfannkucheneis (das heisst echt so), mal
zusammengeschobenes Eis, mal Eis mit Schilf drin usw. Auf einer laenglichen
Scholle stehen ganz viele Voegel, wie die mit Ihrem Untersatz da unterwegs
sind (Mittags-Vogelfaehre nach Norden) erinnert das irgendwie an
Rangierarbeiten in Maschen.
Spaeter sehen wir noch beim Rausfahren sehr viel Qualm, Rauch und Dampf im
Klaipedaer Industriegebiet, Energieeffizienz gibts hier noch nicht, und
viele Schiffe, u.a. Tanker. Einer von denen wurde Greenpeaceopfer,
jedenfalls steht da in leuchtendgelben Buchstaben Forest Crime an der
Aussenwand. 11.48 passieren wir die Molen, kurze Zeit spaeter geht der Lotse
von Bord, 12.00 Beginn Seereise. Wir fahren nun mit wirtschaftlicher
Geschwindigkeit nach Finnland, denn den Reiseabschnitt nach Rauma
veranschlagen wir mit einem knappen Tag, am 13. sollen wir aber erst
anlegen. Wetter: bewoelkt, 1026 mbar, Westwind 3 Bft, 5,5 Grad (plus).
p.s. es geht mir gut & seht mal nach, was brunsbuettel bedeutet, das muss
ich wissen, antwort an bridge@eilbek.wappen-reederei.de
nnnn
Gestern abend hatte ich Wache von 18 bis 24 Uhr, um 23 Uhr kam der Lotse an
Bord (ca. 55_44_N 021_00_E), um kurz nach Mitternacht haben wir angelegt.
Papierkram, Routen radieren, einzeichnen, GPS_Geraete programmieren usw hat
bis kurz vor zwei gedauert, sodass ich heute morgen sehr muede war, als es
um sechs losging mit Ladungswache. In Klaipeda hat unser Charterer ein
Terminal gekauft, das der See ca. 2 Meilen naeher ist als die Pier wo wir
sonst immer waren. Bei der alten ist naemlich der Hafen hinter unserem
Liegeplatz zu Ende.
Die Hafenarbeiter beim heutigen Terminal waren ungut, zumindest die Lascher,
deren Job es u.a. ist, lange und kurze sogenannte Laschstangen mit
Gewindehalterungen zu verbinden und festzudrehen. Zum einen haben die sich
von vornherein so bloed angestellt, dass ich denen die ganze Zeit meinen
Wachmatrosen als Aufpasser gegeben habe, zum anderen haben sie versucht,
einige mittige Container nur halb gelascht zu lassen. Darueberhinaus handeln
sie teilweise sinnfrei. Als ich einem zeige, wo ich ihm schon 2 lange
Laschstangen hingelegt habe, die er so mitnehmen kann, laeuft er schnell
weg.
Selbst wenn die gerade nichts machen muessen, nerven sie: Unser Schiffchen
ist 169 m lang. Auf 12 m Laenge wird gerade geladen, denn so lang ist ein 40
FussContainer, und da muessen wir manchmal hin- und herlaufen, um zu sehen,
dass alles so hinkommt, wie es muss. Genau auf diesen 12 Metern aber steht
das knappe Dutzend Heinis einem zielgenau im Weg rum, unglaublich, zumal man
sich ja sowieso nicht unter schwebender Ladung aufhalten soll.
Was solls, um kurz vor elf ist unser Lotse an Bord, kurz nach elf legen wir
ab. Die Festmacher sind uebrigens in Klaipeda immer dieselben Nasen, die man
schon bei der Ladungshandhabung ertraegt. Wir sehen im Hafen verschiedene
Eisschollen rumtreiben, die sind alle duenn und unterschiedlich, mal so wie
Frischhaltefolie aufm Wasser, mal Pfannkucheneis (das heisst echt so), mal
zusammengeschobenes Eis, mal Eis mit Schilf drin usw. Auf einer laenglichen
Scholle stehen ganz viele Voegel, wie die mit Ihrem Untersatz da unterwegs
sind (Mittags-Vogelfaehre nach Norden) erinnert das irgendwie an
Rangierarbeiten in Maschen.
Spaeter sehen wir noch beim Rausfahren sehr viel Qualm, Rauch und Dampf im
Klaipedaer Industriegebiet, Energieeffizienz gibts hier noch nicht, und
viele Schiffe, u.a. Tanker. Einer von denen wurde Greenpeaceopfer,
jedenfalls steht da in leuchtendgelben Buchstaben Forest Crime an der
Aussenwand. 11.48 passieren wir die Molen, kurze Zeit spaeter geht der Lotse
von Bord, 12.00 Beginn Seereise. Wir fahren nun mit wirtschaftlicher
Geschwindigkeit nach Finnland, denn den Reiseabschnitt nach Rauma
veranschlagen wir mit einem knappen Tag, am 13. sollen wir aber erst
anlegen. Wetter: bewoelkt, 1026 mbar, Westwind 3 Bft, 5,5 Grad (plus).
p.s. es geht mir gut & seht mal nach, was brunsbuettel bedeutet, das muss
ich wissen, antwort an bridge@eilbek.wappen-reederei.de
nnnn
Currus - 10. Jan, 16:17
